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Unipolar

Unipolar Dresden

Dresden
Darwin-Motiv mit Finken im Nacken eines T-Shirts

Goethes Farbkreis, physikalische Wellenlängen, John Lockes Gesellschaftsvertrag – Stoff für die Vorlesung und fürs T-Shirt

Steve Kupke druckt diese und viele weitere Motive auf nachhaltig produzierte Basic-Shirts und Longsleeves. Seit Dezember 2015 sind die Entwürfe seines Labels Unipolar im eigenen Laden in der Jahnstraße erhältlich. Seither sieht man immer öfter junge Menschen in bunten Shirts mit besonderen Drucken. Wie Steve auf die Idee kam, Mode und Wissenschaft zu kombinieren, verrät er im Interview.

Steve Kuppke in seinem Laden

Wie bist du auf die Idee gekommen, T-Shirts mit wissenschaftlichen Motiven zu bedrucken?

Ich habe Physik an der TU Dresden studiert und schon während des Studiums liefen mir einige witzige „Nerd-Shirts“ mit Quantengleichungen und Ähnlichem über den Weg. Ich wollte aber lieber etwas Dezenteres haben, das zwar eine Verbindung zu meinem Studienfach hat, aber mit dem mich nicht jeder auf der Straße sofort als Physiker erkennt. Ein T-Shirt, das auf den ersten Blick einfach gut aussieht und nur, wenn man genauer hinschaut und sich auskennt, kann man die Bedeutung und was dahintersteckt ausmachen.

Wie hast du dann dein Label gegründet?

Ich bin absoluter Autodidakt und habe mir alles selbst beigebracht. Ich war schon immer künstlerisch unterwegs und habe ein gutes Auge was Design betrifft. Das erste Motiv habe ich für meine Freundin kreiert. Sie ist Biologin und ich habe für sie das Darwin-Motiv mit den Finken entwickelt. Mittlerweile ist es eines der beliebtesten. Parallel habe ich meine Doktorarbeit geschrieben. Direkt nach der Verteidigung habe ich dann mein Label Unipolar gegründet.

„Durchhalten und sich nicht unter Wert verkaufen!”
Steve Kuppke
Gründer und Geschäftsführer Unipolar

Was bedeutet der Name „Unipolar“?

Ich habe einen Namen gesucht, der einen Bezug zur Universität hat, weil ich die Studenten und Absolventen ansprechen wollte, die sich für Wissenschaft interessieren. „Uni“ sollte also darin vorkommen. „Unipolar“ kam als Wort sehr oft in meiner Doktorarbeit vor. Obwohl ich es im eigentlichen Sinne falsch verwendet habe und mein Zweitkorrektor es noch angekreidet hat, habe ich mich dafür entschieden, weil es mein Label perfekt beschreibt und ich einen persönlichen Bezug dazu habe.

Wie viele Motive gibt es bisher und wie entstehen sie?

Bisher gibt es 15 Motive aus dreizehn Studiengängen, zum Beispiel Physik, Biologie, Mathematik und Maschinenbau, aber auch Musik, Philosophie und Politikwissenschaften. Ich bekomme oft Tipps von Freunden und Bekannten aus anderen Studienrichtungen und belese mich lange selbst oder treffe mich mit Professoren, die mir einen Einblick in ihr Fach geben. Das Motiv gestalte ich mit verschiedenen Zeichenprogrammen und lasse es dann per Siebdruck auf Textilfolie drucken. Diese wird zurechtgeschnitten und an einer Textilpresse das Motiv mit Druck und Hitze aufs T-Shirt gebracht.

Seit wann gibt es deinen Laden in Dresden?

Den Store gibt es jetzt seit Dezember 2015. Eigentlich war er nur als Pop-up-Shop bis Ende Januar geplant, aber es lief so gut, dass wir bis Ende März verlängert haben. Dann mussten wir uns endgültig entscheiden und da das Konzept prima angenommen wurde, sind wir mit unserem Concept Store nun dauerhaft hier. Neben meinem Label Unipolar werden außerdem weitere nachhaltige Produkte wie Bambusgeschirr, individuelle Geschenkideen und Kochbücher verkauft. Einiges davon stammt auch von anderen Dresdner Unternehmen.

Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Es sind verschiedene Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen geplant. Außerdem sind wir Sponsor beim Science Slam und stellen dort die Gewinne zur Verfügung. Und natürlich sollen weitere Motive für neue Studienfächer entstehen. Viele Entwürfe liegen bei mir noch in der Schublade und warten darauf vollendet zu werden.

Welchen Tipp würdest du jungen Gründern heute mit auf den Weg geben?

Durchhalten und sich nicht unter Wert verkaufen!

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Alle Fotos im Beitrag ©Kai Bergmann

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